Erneut richtete der RVG 1968 auf der idealen Strecke, aber bei schlechtem Wetter die Württembergische Querfeldein-Meisterschaft aus, die ganz klar an Wolfgang Renner vor Karl Stähle ging. Beim Jungendrennen wurde Hans Wohlbold Dritter, Wilfried Stegmüller Vierter, Eberhard Reichert, Werner Schuster und Heinz Hennig belegten die Plätze sechs bis acht. 1968 belegte Hans Wohlbold bei der Deutschen Querfeldein-Meisterschaft in Saarbrücken einen 15. Platz, war im Juli beim Europa-Treffen in Gütersloh dabei, wurde Vizemeister im Bergfahren bei der Württembergischen Jugendmeisterschaft in Lauterbach und nahm zusammen mit dem begabten Vereinskameraden Wolfgang Strauß am Deutschland-Pokal in der Vierer-Verbandsmannschaft teil. Betreut und trainiert wurden die beiden Rennfahrer damals von Joachim Preuß. Wolfgang Strauß erreichte seinen Höhepunkt erst ein Jahr später.
War er 1968 bereits Dritter bei der Deutschen Meisterschaft im „Ersten Schritt“, so wurde er 1969 dreimal Vize, zum einen bei der Württembergischen Bahnmeisterschaft im Zweier-Mannschaftsfahren und zum anderen in den Jugendländervergleichs-Kämpfen im Vierer-Bahnradfahren in Oberhausen und Saarbrücken. Beim Jungend-Ländervergleichskampf im Straßenfahren in Mühlhausen war Wolfgang Strauß erfolgreich. Seine Glanzleistung war der Sieg bei der Württembergischen Einer-Straßenmeisterschaft in Fluorn im Schwarzwald.
Karl Link beendete im August 1969 beim Gärtringer Rundstrecken-Rennen an der Post seine erfolgreiche Laufbahn, fast am gleichen Platz, an dem er sie zwölf Jahre zuvor auf der Straße begonnen hatte. Wenig später folgte auch sein letzter Start auf der Bahn im Öschelbronner Velodrom.
Die drei Jugendmannschaften Wolfgang Kimmerle/Günther Schmerbach, der später durch Wilfried Stegmüller abgelöst wurde, Armin Lichtl/Norbert Lautenbach und Wolfgang Widmann/Gerhard Marquardt zählten 1968 zu den besten Radballern Württembergs. Letztere waren deswegen schon früh vom BDR zu Vergleichskämpfen oder Auslandstourneen, wie zum Beispiel Paris oder Lyon, eingeladen worden. In ihrem letzten Jugendjahr 1973 qualifizierten sich Wolfgang Widmann/Gerhard Marquardt für die Deutschen Jugendmeisterschaften in Kassel und belegten dort den 4. Platz.
Hartmut Kimmerle, nun mit dem ehemaligen Jugendspieler Gerhard Löffler ein Team, gelang 1968 der Aufstieg in die Landesliga, wie auch den beiden Neulingen unter den Amateuren Werner Schöll und Fritz Kimmerle 1969. In diesem Jahr veranstalteten sie außerdem ihr erstes internationales Radball-Turnier mit Mannschaften aus der Schweiz und Dänemark. Die Auszeichnung für die Jugendarbeit in Württemberg in allen drei Sparten Radball, Rennfahren und Kunstradfahren zeugt von großer Einsatzbereitschaft der Mitglieder in jener Zeit.
Nicht nur Idealismus, sondern auch finanzielle Mittel erforderten die Erfolge der Radsportler und der damit verbundene Zuwachs des Vereins. Sei es für die neue Renn-, Radball- oder Kunstradmaschinen, oder für die Instandsetzung der vorhandenen Sportgeräte, nicht zu vergessen für Wettkampf-Preise und Spesen der Kampfrichter, für all das stiegen die Ausgaben, die schon damals nicht mehr allein durch Spenden und Mitgliedsbeiträge gedeckt werden konnten. Deshalb bildete der Verein 1969 zusammen mit dem Musikverein eine Gemeinschaft, die seitdem alljährlich zu Fasching Tanzveranstaltungen durchführt.
1970 ergab sich eine Umbesetzung im Vereinsvorstand: Erich Strauß übernahm die Vereinsführung, zweiter Vorsitzender wurde Eugen Schuster.
Unter deren Vorsitz beschloss der RVG sein bis dahin größtes Projekt: Nach zwei Vorbereitungsrennen, - im Februar 1971 ein Internationales Querfeldeinrennen und im Januar 1972 die Württembergische Querfeldeinmeisterschaft -, traute sich der RVG die Ausrichtung der Deutschen Querfeldeinmeisterschaft zu.
Die Stuttgarter Zeitung berichtete hierüber: „Der Landkreis Böblingen, besonders aber die Gemeinde Gärtringen feierte gestern ein großes Fest des Radsports: Die Deutschen Querfeldein-Meisterschaften der Amateure, Berufsfahrer und der Jugend. Die großartig aufgezogene Veranstaltung fand vor 5000 Zuschauern ihre Krönung in der dritten Meisterschaft für Wolfgang Renner und Karl Stähle. Den dritten Platz belegte Klaus Peter Thaler vom SV Victoria Lövenich, der von den beiden Magstädtern erst in den letzten Runden abgeschüttelt werden konnte. Den deutschen Meistertitel der Profis sicherte sich erwartungsgemäß der dreimalige Exweltmeister Rolf Wolfshol aus Köln vor Karl Heinz Kunde (Köln) und Dieter Puschel (Berlin).“
Wenn bei dieser Meisterschaft auch keine Gärtringer Rennfahrer vorne mitmischten, so waren sie in diesen Jahren dennoch nicht inaktiv. Noch zwei Jahre zuvor hatte Wolfgang Strauß bei einem bundesoffenen Straßenrennen in Magstadt einen überlegenen Sieg weit vor Wolfgang Renner gefeiert.
Der Zusammenschluss mit den Ehninger Rennfahrern und das gemeinsame Training mit den jungen Fahrern des neugegründeten RSV Schönaich, geleitet von World-Cup-Sieger Eugen Wondratsch, Joachim Preuß und Heinz Kimmerle brachte wieder neue Hoffnungen hervor wie Otto Ruoss, der 1971 Dritter wurde bei den Württembergischen Schülermeisterschaften, oder Karl Tafel aus Ehningen, der in der A-Jugend das Gärtringer Rundstrecken-Rennen gewann, oder Rolf Braun, der sich Landesmeister im Ersten Schritt nennen durfte.
Nach längerer Pause war auch vom Kunstradfahren wieder etwas zu vernehmen. Mit Claudia Birkner, Beate Wohlbold, Claudia Leuschner und Heiderose Lichtl hatte Erhard Wiesner als langjähriger Fachwart und Trainer dem Verein die Sparte Kunstradfahren erhalten. Hartmut Kimmerle, Trainer im Radball, hatte erfolgsversprechende Nachwuchsradballer unter seiner Obhut herangebildet.